An die Kunst

Dir, heil'ge Kunst, dir hab' ich mich ergeben!
Nicht drängt' ich mich, du riefst mich zum Altare,
Ich rang mit dir, ob ich mich frei bewahre,
Du siegtest, nimm mich denn auf Tod und Leben!
Nun wollen Träume meinen Blick umweben,
Ich aber schau' hinab auf ernste Jahre,
Doch, wie sich auch zum Kampf der Pöbel schaare,
Am Ende siegt ein gottgebor'nes Streben.
Viel trage ich, doch schlägt mir die Entehrung
Der Welt-Idee, auf deren Leib ich hoffe,
Durch Puppen-Larven leicht die Todeswunde.
Was thut's? Die echte Zeugung ist Entleerung
Des Einzelwesens von dem Weltenstoffe
Und geht mit ihrem Vater nicht zu Grunde.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Sonette. An die Kunst. An die Kunst. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3C8C-0