[229] Utopia

O tiefer Traum der reinsten Utopieen,
Dein Gold im Alltagsgrau verblasse nie!
Du bist das Bild, nach dem die Besten ziehen,
Der Glanz bist du der Geisterenergie.
Du brauchst vor keiner Wirklichkeit zu fliehen,
Denn du vollendest und durchschimmerst sie,
Es kämpft der Held für deine Harmonieen,
Ob eine Flut von Mißklang ihn umschrie.
Wem nicht Utopia aus lichten Sphären
Durch dieses Leben glänzt als seliger Gral,
Er mag drum redlich Weib und Kind ernähren
Und, pfeifend auf das Menschheitsideal,
Verspotten, was die »Zukunftsschwärmer« schauen –
Den tiefen Träumern wird man Tempel bauen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Henckell, Karl. Utopia. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-4DBF-C