[167] Erscheinung

Auf einmal stand er neben mir. Von wannen –
Das weiß ich nicht und nicht, wie jetzt er kam.
Auf seinem Antlitz lief ein leiser Gram
In Furchen hin, die rätselhaft verrannen.
Ich sah: er wollte mich nicht schreckhaft bannen,
War wie ein Freund, der bei der Hand mich nahm,
Ein sanftes Lächeln spielte wundersam
Um seinen Mund. Die Augen ruhend sannen.
Er sprach: Ich bin der Sohn der Lebensspur,
Die du von Anfang bis hierher gezogen,
Gezeugt aus Wolkenschwarz und Goldazur.
Des Lenzes Leuchten hat mich überflogen,
All deiner Tränen Tau hab ich gesogen –
Aus Licht und Schatten bin dein Selbst ich nur ...

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TextGrid Repository (2012). Henckell, Karl. Gedichte. Buch des Lebens. Erscheinung. Erscheinung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-4EE8-8