[227] Weihe

Ein starker Cherub stand an meiner Wiege,
Der sprach: »Ich lege dir ein Schwert zur Hand.
Es geht dein Weg durch hartes Menschenland.
Dein Sinn ist weich. Dies Schwert tut not zum Siege.
Und einen Schild vor deine Brust ich biege,
Des Mitte krönt ein Sternendiamant,
Als Hort der Ewigkeit dort festgebannt,
Daß, fällst du einst, dein Herz beschirmet liege.«
Sank ich den Widersachern nicht zum Raube,
Die mich mit Waffen aller Art bedräut,
Dir dank ich's, dessen Stahl sich stets erneut,
Schwert meines Geistes, der auf sich beharrt
Im wilden Wirbelsturm der Gegenwart –
Mein Schild bist du, allmächtiger Liebesglaube!

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TextGrid Repository (2012). Henckell, Karl. Weihe. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5038-0