Schicksalssterne

Im silbernen Äther
Was singen die Leuchten,
So urfern von zitternder Sehnsucht erschaut?
Kein Stern hilft den schwankend
Vom Schicksal Gescheuchten,
Sie singen ein Lied nur: »Steht fest und vertraut!
Steht fest wie die Sterne,
Vertraut eurem Kerne,
Seid ruhig dem innersten Wesen getreu!
In wirbelnden Flammen
Rafft zäh euch zusammen,
So bannt ihr das Schicksal – und alles wird neu.
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Das Schicksal von oben,
In euch will's erproben
Die göttliche Kraft, die sich glühend bewährt.
Wer gibt sie verloren?
Zieht kühn zu den Toren
Der Tat, ob die Zeit auch mit Schrecken sich jährt!
In Wunden und Schwären
Muß leidend gebären
Die Mutter, die Erde, den Siegfried des Lichts.
Zu Staub die Verräter!
Heil hilfreichem Täter!«
So singen im Äther
Die ewigen Sterne des Weltengedichts.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Henckell, Karl. Schicksalssterne. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5174-F