Wandrer
1.

Brause nur, Winterwind, brause,
Über die Berge, das Tal!
Nirgend bin ich zu Hause,
Wandre nur, wandre voll Qual.
Rosen, Syringen und Flieder,
Ach, wie so lange verblüht!
Frosthauch schüttelt die Glieder –
Bin zum Sterben so müd.

[18] 2.

Matt gießt der Mond vom Wolkensaum
Die Wehmut in den Weltenraum;
Der Wind geht klagend vorüber,
Der Himmel wird trüb und trüber.
Der Himmel ist hoch und die Welt ist weit,
Ich bin verlassen in meinem Leid,
Ich eile die dunkeln Wege,
Daß ich zur Ruh mich lege ...

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TextGrid Repository (2012). Henckell, Karl. Gedichte. Buch des Lebens. Wandrer. Wandrer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-52A0-1