[125] Unbegreiflich

Sie rechnen viel und zählen,
Und Eins ist doch nur noth.
Sie sorgen stets und quälen
Sich nur um's Erdenbrod.
Sie schaffen, tauschen, wählen,
Und bald doch kommt der Tod,
Der ihre Güter stehlen,
Vernichten wird – o Noth!
Drum laßt das Sorgen, Quälen
Und denkt an's Himmelsbrod.
Habt kurze Zeit zum Wählen:
Heut roth und morgen todt.
So laßt das Rechnen, Zählen,
Begreift: »Nur Eins ist noth,«
Und denkt an eure Seelen
Und denkt an Gott und Tod.

Notes
Entstanden 1820.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hensel, Luise. Unbegreiflich. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5597-1