[25] Der Regenbogen

Schönes Kind der Sonne,
Bunter Regenbogen,
Ueber schwarzen Wolken
Mir ein Bild der Hoffnung.
Tausend muntre Farben
Bricht der Strahl der Sonne
In verhüllten Thränen
Ueber grauer Dämmrung.
Und des weiten Bogens
Feste Säulen stehen
Auf des Horizontes
Sichrem Felsenboden.
Weh! der Bogen schwindet,
Seine Farben blassen;
Von den festen Säulen
Glänzet noch ein Wölkchen.
Aber seht, der Himmel
Bläuet sich; die Sonne
Herrschet allgewaltig,
Und die Auen duften.
Schwindet, holde Kinder
Schöner Jugendträume,
Schwindet! Nur die Sonne
Steig' hinauf und walte!
Hoffnungen sind Farben,
Sind gebrochner Strahlen
Und der Thränen Kinder;
Wahrheit ist die Sonne.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Herder, Johann Gottfried. Gedichte. Gedichte. Erstes Buch. Der Regenbogen. Der Regenbogen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5C09-D