8.

Von Büchern liegt vor mir ein Perserheer,
Doch keins kann mir den Unmut ganz verwischen;
Der will den Geist auf Reisen sich erfrischen,
Der holt sich seinen Helden über Meer.
Unwillig schwingt der Kritiker den Speer:
Warum die fremde Kost auf unsern Tischen?
Warum nach Gold in fremden Flüssen fischen?
Ist unsre Heimat, unser Herz so leer?
Geh wieder in dein Kämmerlein und dichte!
Brauchst keinen Turban, keine welschen Blusen;
Zünd' deinen Zunder an am eignen Lichte!
Greif, Sänger, wieder in den eignen Busen,
In deines eignen teuren Volks Geschichte!
Da, oder nirgends wohnen deine Musen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 8. [Von Büchern liegt vor mir ein Perserheer,]. 8. [Von Büchern liegt vor mir ein Perserheer,]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5F2A-5