Sonette

Herbst 1840


Aus einer größeren Sammlung »Dissonanzen«

1.

Was schmerzlich oft die Seele mir durchwühlte
Und drin in stillen Nächten sich bewegte,
Wie meine Mutter mich, die Zeit, erregte,
Was ich für sie, was ihr zum Trotz ich fühlte –
[66]
Hier ist es, wie ich's aus der Brust mir spülte,
Wie ich's in scharfgeschliffne Formen legte,
Vor roher Hand mit einem Zaun umhegte,
Beglückt, daß ich das Herz mir endlich kühlte.
Doch schaudert mich, so wild sind meine Musen,
Ein toll Geschlecht, gleich jener Rotte Kora,
Abscheuliche, versteinernde Medusen –
Allein nur zu – periculum in mora
Fort mit den Ungeheuern aus dem Busen,
Und aufgetan die Büchse der Pandora!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 1. [Was schmerzlich oft die Seele mir durchwühlte]. 1. [Was schmerzlich oft die Seele mir durchwühlte]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5F45-7