1.
Die Sonne, der wir lang geharrt,
Ist endlich aufgegangen;
Wir schauen ihre Himmelfahrt
Voll Sehnen und Verlangen.
Wo ist ein Herz, das ruhig schlägt,
Wenn solch ein Tag die Schwingen regt?
Ihr Völker, wachet auf!
Die Ketten brach der Lenz entzwei
Mit seinen Rosendüften,
Und unsre Seelen rauschen frei,
Wie Adler in den Lüften.
Die Toten drückt der Tod heut nicht;
Horcht! unser Meister lebt und spricht:
Ihr Völker, wachet auf!
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Ihr Völker, wachet auf und seht
Den Himmel selbst in Flammen!
Ihr Völker, wachet auf und steht
Ein einig Heer zusammen!
Voran, voran, im Sturm voran!
Der Gutenberg trägt uns die Fahn'!
Ihr Völker, wachet auf!
Verheißend schaut sein selig Haupt!
Aus Wolken zu der Erden;
Ob man die Blüten uns geraubt,
Die Frucht soll uns doch werden;
Was solch ein guter Geist ersann,
Das tut kein Teufel in den Bann.
Ihr Völker, wachet auf!