Unseren Künstlern

quand même noch zwei Sonette!

1.

Bei einem Gemälde von Cornelius


Die Zeit ist die Madonna der Poeten,
Die Mater dolorosa, die gebären
Den Heiland soll. Drum halt die Zeit in Ehren:
Du kannst nichts Höheres, denn sie, vertreten.
Hat deine Zeit einmal nicht Lust zum Beten,
Du wirst sie keines Besseren belehren!
Warum die Augen ewig rückwärts kehren?
Im eigenen Jahrhundert dich verspäten?
Ich achte all dies strahlende Gelichter
Und deinen ganzen Himmel nicht sehr teuer,
Obschon du höflichst dreingesetzt den Dichter.
Nimm einen Lorbeer für die Ungeheuer
Und für die kolossalen Bösewichter,
Doch deine Heiligen – die wirf ins Feuer!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Zweiter Teil. Unseren Künstlern. 1. [Die Zeit ist die Madonna der Poeten]. 1. [Die Zeit ist die Madonna der Poeten]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6159-C