16.

Ich kann oft stundenlang am Strome stehen,
Wenn ich entflohen aus der Menschen Bann;
Er plaudert hier, wie ein erfahrner Mann,
Der in der Welt sich tüchtig umgesehen.
Da schildert er mir seiner Jugend Wehen,
Wie er den Weg durch Klippen erst gewann,
Ermattet drauf im Sande schier verrann,
Und jedes Wort fühl' ich zum Herzen gehen.
[73]
Wie wallt er doch so sicher seine Bahn!
Bei allem Plänkeln, Hin- und Wiederstreifen
Vergißt er nie: »Ich muß zum Ozean!«
Du, Seele, nur willst in der Irre schweifen?
O tritt, ein Kind, doch zur Natur heran
Und lern' die Weisheit aus den Wassern greifen!

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TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 16. [Ich kann oft stundenlang am Strome stehen,]. 16. [Ich kann oft stundenlang am Strome stehen,]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-61D7-1