27.

Tot ist die Freundschaft! Wer mag sie noch singen?
Mit manchen Göttern ward in unsern Tagen
Auch diese Göttin von dem Volk erschlagen,
Und niemand will ihr mehr ein Opfer bringen.
Allein mußt du entfalten deine Schwingen,
Allein nach deinen Idealen jagen,
Allein dich auf die See des Lebens wagen,
Allein, allein nach deinem Himmel ringen.
Der Alten denkt man wohl in manchen Stunden,
Und auch ihr Geist, so gern man sich's verhehlte,
Ist aus der Jugend noch nicht ganz verschwunden;
Doch hin das Herrlichste, was sie beseelte;
Würd' ein Aristogiton heut gefunden,
Ich glaube, daß ihm der Harmodius fehlte.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 27. [Tot ist die Freundschaft! Wer mag sie noch singen]. 27. [Tot ist die Freundschaft! Wer mag sie noch singen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-61DA-C