28.

Einer Schriftstellerin


Du willst den Lorbeer auf die Locken drücken,
Nicht einsam mehr in stillen Nächten beten,
Hin auf den Markt mit deinen Tränen treten,
Ein müßig Volk mit deinem Schmerz beglücken?
Nur Rosen sollten dir die Stirne schmücken,
Und nicht die Martyrkrone des Poeten,
Das ist fürwahr der Mund nicht zum Propheten,
Und würd' mit Küssen leichter uns entzücken.
Daß meine Nachtigall im Dunkeln bliebe!
Schwer wird die Höh', nach der du strebst, erklommen,
Wär's auch, daß dich ein starker Genius triebe.
Nur Hekatomben werden angenommen
Auf dem Altar des Ruhms, auf dem der Liebe –
– O liebe! – ist ein Scherflein auch willkommen
[79]

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 28. [Du willst den Lorbeer auf die Locken drücken]. 28. [Du willst den Lorbeer auf die Locken drücken]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-61E6-0