[396] [401]Halber Schlaf

Die Finsternis raschelt wie ein Gewand,
Die Bäume torkeln am Himmelsrand.
Rette dich in das Herz der Nacht,
Grabe dich schnell in das Dunkele ein,
Wie in Waben. Mache dich klein,
Steige aus deinem Bette.
Etwas will über die Brücken,
Es scharret mit Hufen krumm,
Die Sterne erschraken so weiß.
Und der Mond wie ein Greis
Watschelt oben herum
Mit dem höckrigen Rücken.
[401]

Notes
Erstdruck in »Umbra vitae«.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Heym, Georg. Halber Schlaf. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-626A-D