15.

Zu spät. Die Griechen schlachten sie wie Schafe.
Wie Wasser springt aus den geborstnen Schläuchen,
So stürzt ihr Blut aus Hals und Kopf und Bäuchen.
Sie sinken reihenweis zum letzten Schlafe.
Den Griechen steigt das Blut bis zu den Knien.
Sie gleiten aus fast auf den glatten Leichen.
Wie Schnitter mähen sie mit großen Streichen.
Kein Widerstand. Ein Rennen, Hasten, Fliehen.
[33]
Wie vor den Bremsen Rinder querfeldein,
Besinnungslos, gejagt von wilder Hast.
»Zu Schiff. Zu Schiff«, hallt laut ihr wildes Schrein.
Durch Hecken, Gräben, Sümpfe und Morast.
Die Hintern hauen auf die Vordern ein
Und werfen von sich Helm und Schildeslast.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heym, Georg. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Marathon. 15. [Zu spät. Die Griechen schlachten sie wie Schafe]. 15. [Zu spät. Die Griechen schlachten sie wie Schafe]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-62F7-2