10.

Wie dichte Wolken liegen Dunst und Hauch
Des heißen Mittags auf der Ebnen Weiten.
Die Sonnenstrahlen wie durch Nebel gleiten,
Schwarz wälzt sich hin verbrannter Felder Rauch.
[29]
Der Toten Blut und Wunden faulend stinken.
Die Sterbenden, die Durst wahnsinnig macht,
Kriechen auf Vieren durchs Gewühl der Schlacht
Zu den schon Toten, um ihr Blut zu trinken.
Hier haben zwei im Staube sich gefunden.
Ein Perser und ein Grieche. Halb schon tot,
Der in der Brust, der in dem Bauch die Wunden.
Der stärkre Perser drosselt den Hellenen.
Dann läßt er des Erstickten Blut sich munden,
Das wie ein Bach tritt aus des Bauches Venen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heym, Georg. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Marathon. 10. [Wie dichte Wolken liegen Dunst und Hauch]. 10. [Wie dichte Wolken liegen Dunst und Hauch]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6337-8