2.

Joseph Freiherr v. Eichendorff

Der scheidenden Romantik jüngster Sohn,
Ihr Benjamin, statt aller andern Gaben
Erbt' er allein das Wunderhorn des Knaben,
Nie sich ersätt'gend an dem einen Ton.
Spurlos ist ihm die Zeit vorbeigeflohn,
Indes er lag in Waldesnacht vergraben:
Mondschein und leises Wipfelrauschen haben
Ihn eingewiegt, der wachen Welt zum Hohn.
Ein ew'ger Jüngling, trug im Herzen tief
Er zu der schönen Frau die sel'ge Minne,
Die durch den Wald zog, Goldschein um die Locken.
Und während er »Krieg den Philistern« rief
Und rein und heiter schwärmen ließ die Sinne,
Lauscht er in Andacht Rom's verschollnen Glocken.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Vermischte Gedichte. Zwölf Dichterprofile. 2. Joseph Freiherr v. Eichendorff. 2. Joseph Freiherr v. Eichendorff. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-64F1-2