Weihnachten in Rom

1.

Kein Baum mit Lichtern, keine Weihnachtsgaben.
Wir sitzen uns genüber bang und stumm,
Und jedes weiß, und keines sagt, warum:
Drei Kinder in der Ferne, drei begraben.
[237]
Wir werden stille Feiertage haben,
Trotz Glockenläuten, frohem Festgesumm.
Denn immer geistet bleich um uns herum
Das Schmerzensantlitz unsres lieben Knaben.
Nun wohl! So werd' auch dies noch ausgestanden,
Geschlürft im Jammerkelch der herbste Tropfen!
Noch Bittreres ist schwerlich mehr vorhanden.
Es wäre denn der Blutsquell nicht zu stopfen,
Und von zwei Herzen, fest in Liebesbanden,
Hörte das eine vorschnell auf zu klopfen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Meinen Toten. Weihnachten in Rom. 1. [Kein Baum mit Lichtern, keine Weihnachtsgaben]. 1. [Kein Baum mit Lichtern, keine Weihnachtsgaben]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6572-7