Alpenfeuer

Hinan, dem Gipfelfels
Stieg er entgegen.
Von seinem Hute troff
Der graue Regen.
Kaum ließ verdrossen er
Die Augen schweifen,
Da sollt' ein Sonnenblick
Das Herz ihm streifen.
Es kam ein Alpenkind
Singend gegangen;
Der Regen geißelt' ihr
Flechten und Wangen.
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Und sie begegnen sich
Auf Weges Mitten,
Sind aneinander stumm
Vorbeigeschritten.
Doch kaum vorüber jetzt,
Bleibt jedes stehen,
Einmal verstohlen noch
Sich umzusehen.
Plötzlich entlodert da
Ein Fünklein helle:
Vier Lippen finden sich
Mit Blitzesschnelle.
Dann sie ins Tal hinab
Und er zum Gipfel –
Nun schüttle, Frühlingswind,
Die Föhrenwipfel!
Gießbäche, flößt zu Tal
Geröll und Scheiter:
Ein Brand ist angefacht,
Der lodert weiter.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Landschaften mit Staffage. Alpenfeuer. Alpenfeuer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-65CC-0