Alpenfeuer

Hinan, dem Gipfelfels
Stieg er entgegen.
Von seinem Hute troff
Der graue Regen.
Kaum ließ verdrossen er
Die Augen schweifen,
Da sollt' ein Sonnenblick
Das Herz ihm streifen.
Es kam ein Alpenkind
Singend gegangen;
Der Regen geißelt' ihr
Flechten und Wangen.
[291]
Und sie begegnen sich
Auf Weges Mitten,
Sind aneinander stumm
Vorbeigeschritten.
Doch kaum vorüber jetzt,
Bleibt jedes stehen,
Einmal verstohlen noch
Sich umzusehen.
Plötzlich entlodert da
Ein Fünklein helle:
Vier Lippen finden sich
Mit Blitzesschnelle.
Dann sie ins Tal hinab
Und er zum Gipfel –
Nun schüttle, Frühlingswind,
Die Föhrenwipfel!
Gießbäche, flößt zu Tal
Geröll und Scheiter:
Ein Brand ist angefacht,
Der lodert weiter.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Landschaften mit Staffage. Alpenfeuer. Alpenfeuer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-65CC-0