[Heimlich aus der Höhe kam's]

Heimlich aus der Höhe kam's,
Geisterhaft gelinde,
Von den trüben Augen nahm's
Sacht die Nebelbinde.
Und ich sah die Welt umher
Frühlingsheiter prangen,
Der ich blind und kummerschwer
Lang vorbeigegangen.
Mutter, war's dein sel'ger Geist,
Der es sah mit Leide,
Daß dein Kind so glückverwaist
Sich vom Leben scheide?
Oder war's mein Genius,
Den es still erbarmte,
Daß ich ohne Gruß und Kuß
Winterlich verarmte?
[177]
Wie ist nun in tiefstes Blau
Nebeldunst verschwunden!
Nur ein leiser Morgentau
Kühlt die Lebenswunden.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Neues Leben. [Heimlich aus der Höhe kam's]. [Heimlich aus der Höhe kam's]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-660B-7