6.

Eduard Mörike

Ein Schwabenkind, in traut umschränkter Enge
Am Quell der Heimatsagen aufgesprossen,
Von Goethes und der Griechen Hauch umflossen,
Steht deine Muse fern dem Weltgedränge.
Tiefsinnig auch durch die geheimsten Gänge
Der Menschenbrust wagt sie den Weg entschlossen,
Dann wieder übt sie ungebundne Possen
Schalkhaft im Schatten kühler Waldeshänge.
Dem Schiffer, der beschwert mit Warengütern
Vorbeizieht auf dem breiten Strom des Lebens,
Verhallt dein Lied, gleich dem Gesang der Grille.
Noch aber darbt die Welt nicht an Gemütern,
Die auch das Leise rührt, und nicht vergebens
Ward dir der Märchenzauber der Idylle.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Vermischte Gedichte. Zwölf Dichterprofile. 6. Eduard Mörike. 6. Eduard Mörike. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6611-8