Bittgang

Im Sonnenfeuer lechzt die Flur,
Versengt stehn Wälder und Almen,
Verschmachten muß die Kreatur,
Die Frucht verbrennt an den Halmen.
Das Bächlein, das ihr Kühle gesandt,
Verlernte fein muntres Rieseln;
Es glüht und glastet Julibrand
Über den staubigen Kieseln.
Ein Bauer stapft entlang dem Rain,
Ist einer von den Frommen
Und flucht doch still in den Bart hinein;
Da sieht er den Pfarrer kommen.
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Er zieht die Kappe und weist umher:
Zugrund geht all der Segen.
Hochwürden, das Gescheitste wär',
Einen Bittgang tun um Regen.
Der Pfarrer nickt: Ein fromm Gebet
Tät not. Doch warten wir, Peter,
Zwei Täglein noch. Einstweilen steht
Zu hoch noch der Barometer.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Landschaften mit Staffage. Bittgang. Bittgang. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-67C6-A