Im Februar

Leise knospt es in den Gärten,
Zarte Sonne blitzt im Hain.
Meine Freunde, die Lazerten,
Äugeln vor aus dem Gestein;
Wittern mit den feinen Näschen,
Ob es nun schon wirklich lenzt,
Daß sie zwischen jungen Gräschen
Tanzen könnten leichtgeschwänzt.
[431]
Ach, ihr unbedachten Kinder,
Schlüpft zurück nur ungesäumt
In die Ritzen, wo in blinder
Frostnacht ihr die Zeit verträumt.
Schlaft nur weiter noch ein Weilchen,
Bis der Frühling naht mit Macht.
Seht, es sind ja auch die Veilchen
Noch am Bach nicht aufgewacht,
Und ihr müßtet Hungers sterben,
Nirgends bietet sich ein Schmaus,
Denn in dieser Luft, der herben,
Wagt kein Mückchen sich hinaus.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Ein Wintertagebuch. Im Februar. Im Februar. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6882-9