18.

Mein liebes Kreuth, du schattig Waldasyl
Und Wallfahrtsstätte ruhbedürft'ger Leute,
Von deinen stillen Pfaden scheid ich heute
Und fühle tief, ich danke dir so viel.
Zwar, was ich hoffte, daß man wie im Spiel
Genesung hier und Jugendmut erbeute,
War nur ein Wahn. Denn nicht so rasch erneute
Die Kraft sich, die der Zeit zum Opfer fiel.
Doch daß auch einem lahmen Invaliden
Vergönnt noch sei, vergnügt herumzuhinken,
Das zu erleben, war mir hier beschieden.
Und süß war's, mich noch einmal satt zu trinken
Am Urquell der Natur im Waldesfrieden,
Eh' wir dem Winter in die Arme sinken.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Waldmonologe aus Kreuth. Sonette. 18. [Mein liebes Kreuth, du schattig Waldasyl]. 18. [Mein liebes Kreuth, du schattig Waldasyl]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-68EB-0