[9] Florida

C.H.v.H.


Mein schiff treibt lufft und wind/ mich treibet lieb und brunst/
Ich muß in Florida den steiffen ancker sencken/
Beseegel ich die see vergebens und umsonst/
Sol ich denn ohne frucht das schwere ruder lencken?
Gold/ perlen/ helffenbein begehrt mein hertze nicht/
Das leere Florida soll mir die augen füllen/
Und ob dem lande gleich der diamant gebricht/
So ist es doch genung mir meine brunst zu stillen.
Da soll mein wohnhauß seyn/ da sollen leib und geist
In höchster freundlichkeit zusammen sich ergötzen/
Da will ich/ wann und wie es das verhängnüß heist/
Mich in die grosse zahl der todten lassen setzen.
Doch weil so manches schiff auff dieser reise bleibt/
Da alles ist umzirckt mit klippen und mit steinen/
So ruff ich Venus an/ daß sie die wellen treibt/
Und vor den steuermann mir sendet ihren kleinen.
Bringt Venus mich an port/ und setzet mich ans land/
So will ich täglich mich zu ihrem tempel fügen/
Und ich verspreche ihr mit sinnen/ hertz und hand/
Daß ich ins künfftig will auff blosser erde liegen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von. Gedichte. Gedichte aus Neukirchs Anthologie Bd. 2. Galante gedichte. Florida. Florida. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6D36-9