[85] Der deutsche Kaiser

Hin ist des deutschen Reichs uralte Herrlichkeit,
Zu einer Sage ward's in dieser jungen Zeit;
Doch hält das Volk noch fest an seinem alten Herrn,
Zu seinem Banner eilt's noch hin von nah und fern.
Was lockt das Volk wohl hin? Nicht Kriegslust, Sold und Ruhm,
Nicht mehr Begeisterung fürs alte Kaiserthum.
Das Volk sucht Obdach nur, es will nur Ruh' und Rast,
Begehrt Erquickung nur für manche Müh' und Last.
Zum deutschen Kaiser bin auch ich wohl eingekehrt,
Auch ich hab' auf sein Wohl gar manches Glas geleert:
Denn dieser Kaiser war ein deutsches Wirthshaus nur,
Vom heil'gen röm'schen Reich die allerletzte Spur.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Unpolitische Lieder. Erster Theil. Vierte Sitzung. Der deutsche Kaiser. Der deutsche Kaiser. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6E08-9