[40] Der Hausorden

Ach, gar zu bescheiben

Sind doch ihre Freuden

Und kaum von Leiden

Zu unterscheiden.

Tieck im Zerbino.


Mel. Kleine Blumen, kleine Blätter.


Dem Verdienste seine Kronen!
Also denket mancher Mann,
Und er will sich selbst belohnen,
Denn kein andrer denkt daran.
Und wie große Potentaten
Heckt er einen Orden aus
Zur Belohnung seiner Thaten
Nur für sich und für sein Haus.
Und er theilet dann in Klassen
Diesen Orden seiner Wahl,
Und er will damit umfassen
Der Verdienste große Zahl.
[41]
Ehekreuz das ist die erste,
Hauskreuz muß die zweite sein,
Und dann kommt die schönst' und hehrste,
Todtenkreuz noch hinterdrein.
Seit die Orden sind geworden
Jedem Stand' ein Liebespfand,
Nun, so hascht man auch nach Orden
In dem heil'gen Ehestand.
Wenn dich drum der Staat nicht ehret,
Werde gleich ein Ehemann,
Und dir wird ein Kreuz bescheret,
Daß du denkst zeitlebens dran.

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TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Unpolitische Lieder. Zweiter Theil. Montag. Der Hausorden. Der Hausorden. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7020-4