[186] Vom Schiff aus

Ihr Morgen, da an meines Bettes Rand
Das Licht aus hellen Muschelwolken flog
Und leuchtend, den ich später niemals fand,
Der Felsenpfad schön in die Weite bog,
Ihr Mittagsstunden! großer dunkler Baum,
Wo seichtes Wachen und ein seichter Schlaf
Mich von mir selber stahl, daß an mein Ohr
Nie der versteckten Götter Anhauch traf!
Ihr Abende, wo ich geneigt vom Strand
Gespräche suchte, und sich Schultern nicht
Aus Feuchtem triefend hoben, und mein Hauch
Verklang im Streit der Schatten mit dem Licht:
Der geht jetzt fort, der aus des Lebens Hand
Hier keinen Schmerz empfangen und kein Glück:
Und läßt auch hier, weil er nicht anders kann,
Von seiner Seele einen Teil zurück.

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TextGrid Repository (2012). Hofmannsthal, Hugo von. Gedichte. Die Gedichte 1891-1898. Vom Schiff aus. Vom Schiff aus. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7798-2