Die Schiffende

Sie wankt dahin! Die Abendwinde spielen
Ihr Apfelblüthen zu,
Die Vögellein, so ihre Gottheit fühlen,
Erwachen aus der Ruh.
Wie ihr Gewand, im Mondenglanze, flittert,
Und ihres Busens Flor!
Sie wankt dahin! Der helle Vollmond zittert
Aus jeder Well' hervor.
Da rauscht der Kahn durch hangende Gesträuche,
Birgt mir das Engelbild,
Schwankt itzt hervor, tanzt wieder auf dem Teiche,
Den ihre Gottheit füllt.
Verdeckt mir nicht, ihr hangenden Gesträuche,
Ihr lächelndes Gesicht,
Sie tanzt so schön auf ihrem Silberteiche,
Ihr Erlen, bergt sie nicht!
Weht, Winde, weht, o flügelt sie, ihr Winde,
An diese Laub' heran,
Daß ich mich ihr, im Schauer dieser Linde,
Zu Füßen werfen kan!
[153]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hölty, Ludwig Christoph Heinrich. Gedichte. Sämtliche Gedichte. Die Schiffende. Die Schiffende. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7DB5-C