Der Tod

Wann, Friedensbothe, der du das Paradies
Dem müden Erdenpilger entschließest, Tod,
Wann führst du mich mit deinem goldnen
Stabe gen Himmel, zu meiner Heymath?
O Waßerblase, Leben, zerfleug nur bald!
Du gabest wenig lächelnde Stunden mir,
Und viele Thränen, Quaalenmutter
Warest du mir, seit der Kindheit Knospe
Zur Blume wurde. Pflücke sie weg, o Tod,
Die dunkle Blume! Sinke, du Staubgebein,
Zur Erde, deiner Mutter, sinke
Zu den verschwisterten Erdgewürmen.
Dem Geiste winden Engel den Palmenkranz
Der Überwinder. Rufet, o Freunde, mich
Nicht wieder auf das Meer, wo Trümmer,
Thürmende Trümmer das Ufer decken.
Wir sehn uns, Theure, wieder, umarmen uns,
Wie Engel sich umarmen, in Licht gehüllt,
Am Throne Gottes, Ewigkeiten
Lieben wir uns, wie sich Engel lieben.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hölty, Ludwig Christoph Heinrich. Gedichte. Sämtliche Gedichte. Der Tod [1]. Der Tod [1]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7E5C-0