Der Tod

Stärke mich durch deine Todeswunden,
Gottmensch, wenn die seligste der Stunden,
Welche Kronen auf der Wage hat,
Meinem Sterbebette naht!
Dann beschatte mich, o Ruh, mit linden,
Stillen Flügeln! Geister meiner Sünden,
Nahet euch dem Sterbelager nicht,
Wo mein schwimmend Auge bricht!
Du mein Engel, komm von Gottes Throne,
Bringe mir die helle Siegerkrone,
Wehe Himmelsluft, und Engelruh
Mir mit deiner Palme zu.
Leite mich, auf tausend Sonnenwegen,
Jenem Engelparadies entgegen,
Wo die Gute, welche mich gebar,
Schon so lange glücklich war;
Wo die jungen Geister meiner Brüder
Unter Blumen spielen, süße Lieder
In die Lauten singen, jung und schön,
Zwischen Engeln um mich stehn.
Wohnt' ich doch, von diesem Erdgewimmel
Schont entfernt, in eurem Freudenhimmel,
Theure Seelen! Kniet' ich, kniet' ich schon
An des Gottversöhners Thron!
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hölty, Ludwig Christoph Heinrich. Gedichte. Sämtliche Gedichte. Der Tod. Der Tod. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7EE5-7