An Voß

Klimme muthig den Pfad, Bester, den Dornenpfad,
Durch die Wolken hinauf, bis du den Strahlenkranz,
Der nur weiseren Dichtern,
Funkelt, dir um die Schläfe schlingst.
Heißer liebe durch dich Enkel und Enkelin
Gott und seine Natur, herzliche Brudertreu,
Einfalt, Freiheit und Unschuld,
Deutsche Tugend und Redlichkeit.
Stilles Trittes, o Voß, wandelt indeß dein Freund
Durch Gefilde der Ruh, lauschet der Nachtigall
Und der Stimme des leisen
Mondbeschimmerten Wiesenborns;
Singt den duftenden Hain, welchen das Morgenroth
Überflimmert mit Gold, oder den Frühlingsstrauß,
Der am Busen des Mädchens,
Mildgeröthet vom Abend, bebt.
Mir auch weinet, auch mir, Wonne! das Mädchen Dank,
Küßt mein zärtliches Lied, drückt es an ihre Brust,
Seufzt: Du redlicher Jüngling,
Warum barg dich die Gruft so früh!
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hölty, Ludwig Christoph Heinrich. Gedichte. Sämtliche Gedichte. An Voß. An Voß. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7F29-9