[50] 161. Abaris 1

Vom Abaris, den jetzt fast Niemand kennt,
Der auf Apollens Pfeil die halbe Welt durchflogen,
Hat man vordem so viel gelogen;
So sey auch mir von ihm ein Mährchen jetzt vergönnt.
Athen hört' ihn bewundernd an,
Denn attisch war an ihm selbst Ausdruck, Witz und Sitten,
In Versen sprach sogar der Mann!
Ist's möglich? können das denn Scythen?
O ja! dem Scythen auch ist muntrer Witz verliehn:
Doch Wahrheit ohne Schmuck hat immer Reiz für ihn;
Fleiß, Einsicht, Gründlichkeit sind seines Geistes Gaben,
Und dankbar nennt er die, die ihn geleitet haben:
Oft, Griechen, putzt ihr aus, was erst ein Barbar fand,
Wenn ihr mich loben wollt, so schimpfet nicht mein Land!
Und das in Gallien, wo man ihn liest, zu sagen,
Ist Gellert viel zu fromm, doch Rabner wird es wagen.

Fußnoten

1 In ein deutsches Buch geschrieben, das ich 1762 einem französischen Officier, der in Göttingen Deutsch gelernt hatte, dem Gr. v. C* ç* schenkte.

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TextGrid Repository (2012). Kästner, Abraham Gotthelf. Gedichte. Sinngedichte. 161. Abaris. 161. Abaris. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9371-7