5. Anakreontische Ode

Grüne Büsche, bunte Gänge,
Euer reizendes Gepränge
Macht der angenehme May,
Nach verjagtem Winter, neu.
Doppelt seyd ihr schön zu schätzen,
Doppelt könnt ihr uns ergötzen
Durch der Blumen farbigt Heer,
Durch der Schönen Zahl noch mehr.
Manchen Schwarm von Schmetterlingen
Sieht man sich um jene schwingen;
Die verfolgt oft zum Verdruß
Des geputzten Thoren Fuß.
Stets verjüngt sich euer Prangen,
Wenn ihr das, was euch vergangen,
Was euch jeder Herbst entreißt,
Jeden Frühling schöner weist.
Doch auf ewig ist dein Prangen,
Liebster Ort, für mich vergangen,
Nichts ergötzt hier meinen Geist,
Wo sich Hannchen nicht mehr weist.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Kästner, Abraham Gotthelf. Gedichte. Oden und Lieder. 5. Anakreontische Ode. 5. Anakreontische Ode. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-94BB-C