105. Aus dem Musenalmanache 1771. S. 138

Das Gespenst 1

Den Geist des Stutzers Lisimon
Sah Phyllis jüngst, und floh davon.
»So flieht sie den, der einst ihr Zeitvertreib gewesen?
Ihn, den noch jeder Ball und jeder Spieltisch preist?«
Sie hatte Recht, es war von seinem Wesen
Auch nicht der beste Theil, es war ja nur - sein Geist.

Wahre Ursache von des Mädchens Flucht

Ich weiß es besser noch, warum sie so geflohn:
Sie wußte, was sie sah, war nichts vom Lisimon,
Ein feindliches Gespenst erschien ihr, sie zu quälen;
Denn Stutzer haben keine Seelen.

Fußnoten

1 Der Verfasser ist E. bezeichnet. Es ist Herr Kraut, 1777 Stadtsecretair in Lüneburg, seiner Vaterstadt. Er war um 1766 mein Zuhörer.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Kästner, Abraham Gotthelf. Gedichte. Sinngedichte. 105. Das Gespenst. 105. Das Gespenst. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-95B4-3