Nixe im Grundquell

Nun in dieser Frühlingszeit
Ist mein Herz ein klarer See,
Drin versank das letzte Leid,
Draus verflüchtigt sich das Weh.
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Spiegelnd meine Seele ruht,
Von der Sonne überhaucht,
Und mit Lieb umschließt die Flut,
Was sich in dieselbe taucht.
Aber auf dem Grunde sprüht
Überdies ein Quell hervor,
Welcher heiß und perlend glüht
Durch die stille Flut empor.
Und im Quelle badest du,
Eine Nix mit goldnem Haar;
Oben deckt den Zauber zu
Das Gewässer, tief und klar.

Notes
Aus der Sammlung »Gedichte« (1846), dort unter dem Titel »Siebenundzwanzig Liebeslieder IV«.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Nixe im Grundquell. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9945-A