8. Helene

Tretet ein, hoher Krieger,
Der sein Herz mir ergab!
Legt den purpurnen Mantel
Und die Goldsporen ab!
Spannt das Roß in den Pflug,
Meinem Vater zum Gruß!
Die Schabrack mit dem Wappen
Gibt 'nen Teppich meinem Fuß.
Euer Schwertgriff muß lassen
Für mich Gold und Stein,
Und die blitzende Klinge
Wird ein Schüreisen sein.
Und die schneeweiße Feder
Auf dem blutroten Hut
Ist zu 'nem spielenden Wedel
In der Sommerszeit gut.
[203]
Und der Reitknecht muß lernen,
Wie man Lebkuchen backt,
Wie man Wurst und Gefüllsel
Auf die Weihnachtszeit hackt!
Nun befehlt Leib und Seele
Dem heiligen Christ!
Denn ihr seid verkauft,
Wo kein Erlösen mehr ist!
Seid der Liebe verfallen
Und verpfänd't euer Blut!
Müsset leiden und brennen
In ewiger Glut!

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TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Neuere Gedichte. Von Weibern - Alte Lieder. 8. Helene. 8. Helene. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9BDA-C