4

Ans Fenster schlägt ein unerschöpfter Regen,
Her rauscht die Mitternacht auf feuchten Schwingen,
Und mit dem Dunkel muß das Lämplein ringen –
Wie bin ich müd, ich will zu Bett mich legen!
Was sinn ich noch zu meinem Abendsegen? –
In meinem Ohre summt ein leises Klingen
Und widerhallet ein verschollnes Singen:
Mein denket einer auf entfernten Wegen.
Bist du's, o Freund? Auch ich gedenke dein!
Sei mir gegrüßt im unsichtbaren Raume
Nach Jahren voll Vergessenheit und Leiden!
[91]
Bei unsrer Jugend bleichem Sternenschein
Sehn wir uns flüchtig fragend an im Traume,
Um wieder lang, auf immer wohl zu scheiden.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Gesammelte Gedichte. Sonette. Vier Jugendfreunde. 4. [Ans Fenster schlägt ein unerschöpfter Regen]. 4. [Ans Fenster schlägt ein unerschöpfter Regen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9EF3-D