Der Savoyardenknabe

Kennt ihr den braunen Buben,
Im Berner Oberland,
Mit strahlend schwarzen Augen
Reicht er euch hin die Hand.
[275]
Der allerliebste Junge,
Ist jünger noch als jung,
Er stürzt in die Luzine 1
Und holt sich einen Trunk.
Er schläft bei Alpenrosen
Auf einem harten Stein
Und manchmal auch vor Hunger
Bei Eisesgrotte ein.
Der Hunger, ja das Essen
Bekömmt man nur für Geld,
Drum späh't er aller Orten
Ob nicht ein Wagen hält.
Ein Wagen, Reisewagen,
Da stürzt er hin wie toll
Und strecket beide Hände
Nach einem Hungerzoll.

Fußnoten

1 Im Grindelwald fließt die schwarze und weiße Luzine.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Kempner, Friederike. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1903). Neue Gedichte. Der Savoyardenknabe. Der Savoyardenknabe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-A225-D