[169] An Graf Alexander von Württemberg
Nach Empfang neuer Lieder von ihm.
Sonett.
Du ritterlicher Sänger, treu und bieder,
Wie schlägt dein Lied ans Herz selbst deines Alten,
Der schon im Schildkrötschlafe wollt' erkalten,
Doch, angeregt von ihm, frisch auflebt wieder.
Ja! auf nur meines Herzens trockne Falten!
Laßt ein jetzt diese Quelle frischer Lieder!
Und Auge du! blick' nicht zum Sarge nieder!
Aufwärts, wo Aares Schwingen sich entfalten.
O! könnt' ich mit dir fliegen, warmes Leben!
Wohl kann ich mich an deinen Liedern sonnen,
Daß schneller mir das Herze schlägt im Busen;
Doch kann ich nicht mit dir zur Sonne schweben,
Es stand zu lang das Blut in mir geronnen,
Und aus ist es mit mir und meinen Musen!