Willkomm der Heilbronner Turner an ihre Turnbrüder bei dem Turnfeste in Heilbronn

1846.


Turnerbrüder! seid willkommen,
Seid mit Jubel aufgenommen
In der alten Neckarstadt,
[163]
Wo ein Turner, nah dem Blitze,
Stehend auf des Kirchturms Spitze
Längst schon euch erwartet hat. 1
Folget seiner Fahne, Brüder!
Zieht heran! – Frisch, frei und bieder
Sollet ihr empfangen sein!
Kommt auf Neckars blauen Wogen,
Kommt zu Fuß durchs Tal gezogen
In die Stadt voll Sang und Wein.
Daß schon in der Vorzeit Jahren
Württemberger Turner waren,
Zeigt der Hirsch im Wappen klar;
Und der Hirt aus alten Tagen,
Der den Eberhard getragen,
Schon ein tücht'ger Turner war.
Schaut den Aar in blauen Lüften,
Schaut die Gemse über Klüften,
Die Forelle in dem Fluß,
Schaut des Dampfes mächt'ges Ringen,
Überall schlägt seine Schwingen
Der Bewegung Genius!
Nur der Mensch sollt' träge liegen?
Nein! herbei in bunten Zügen,
Turnerbrüder! zu der Stadt,
Wo ein Turner, nah dem Blitze,
Stehend auf des Kirchturms Spitze
Längst schon euch erwartet hat.

Fußnoten

1 Das altdeutsche Steinbild auf der Spitze des Kilianturmes.

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TextGrid Repository (2012). Kerner, Justinus. Gedichte. Die lyrischen Gedichte. Willkomm der Heilbronner Turner. Willkomm der Heilbronner Turner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-A8B9-B