[27] Der tote Müller

Die Sterne überm Tale stehn,
Das Mühlrad nur man höret,
Zum kranken Müller muß ich gehn,
Er hat den Freund begehret.
Ich steig' hinab den Felsenstein,
Es donnert dumpf die Mühle,
Und eine Glocke tönt darein:
»Die Arbeit ist am Ziele!«
In Müllers Kammer tret' ich nun:
Starr liegt des Greisen Hülle,
Es stockt sein Herz, die Pulse ruhn,
Und draußen auch wird's stille.
Die treuen Lieben weinen sehr,
Still bleibt sein Herz und kühle;
Die Wasser fließen wohl daher,
Still aber steht die Mühle.

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TextGrid Repository (2012). Kerner, Justinus. Gedichte. Die lyrischen Gedichte. Der tote Müller. Der tote Müller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-A8EE-6