[83] 3.

Ich ging übers Feld und suchte einen Menschen.
Ich traf sieben tote Engländer.
Ich begab mich in das Dorf.
Wollte ein Weib. Liebte eine Ziege.
Erhob den Blick und suchte die Sonne.
Sie war von Granatennebel umdunkelt.
Ich fiel zur Erde. Meine Knie
Stiessen auf Eisen und Beton.
Gänse schnattern. Zum Teufel: dreht ihnen die Hälse ab!
Laternen leuchten. Auslöschen!
Mädchen lächeln von unten herauf. Begattet sie
Mit Messern oder sonst einem Tod.
Den Fliegen reisse man einzeln die Flügel aus.
Blende den Hasen und jage ihn ins Feld.
Menschen ohne Beine mögen laufen,
Wohin immer es ihnen gefällt.
Leben wird unerträglich dem Sterbenden.
Sonne: ich spei dir in dein goldnes Gesicht
Die Eiterfetzen meiner Lunge. Mutter –
Warum immer gebärst du Tod!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Klabund. 3. [Ich ging übers Feld und suchte einen Menschen]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-AAA0-2