Lied der Zeitfreiwilligen

Ich bin ein Zeitfreiwilliger,
Und stehle dem lieben Gott die Zeit.
Es lebt sich billiger,
Wenn man: Nieder mit den verfluchten Spartakisten schreit.
Fuffzehn Märker den Tag. Daneben
Allens frei.
Es ist ein herrliches Leben.
Juchhei.
Ich verdiente mir meine Sporen
Bei Kapp.
Als dessen Sache verloren,
Zog ich ab.
Ich gehöre wieder zu den Regierungstreu'n
Und habe den Schutz der Verfassung erkoren.
Ich breche alle Eide von acht bis neun,
Die ich von sieben bis acht geschworen.
Neulich bei Mechterstädt: Pst...
Zeigten wir's den Arbeiterlaffen.
Falls es irgendwo ruhig ist,
Muß man eben künstlich Unruhe schaffen.
Laßt die Maschinengewehre streichen!
Ins Kabuff.
Immer feste druff.
Unsre Anatomie braucht Leichen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Klabund. Lied der Zeitfreiwilligen. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-AB3F-7