123. Der ewige Jude.

Im Münsterlande und im Paderbornischen erzählt man: Der ewige Jude hat unsern Herrn Jesus Christus, als er auf dem Wege zur Richtstätte sein Kreuz trug und vor seinem Hause rasten wollte, von seiner Schwelle getrieben, und darum ist er verwünscht worden, ewig zu wandern. So sieht man ihn denn stets, reichlich mit Geld versehen, von einem Orte zum andern ziehen; er darf jedoch nur so lange rasten, als er Zeit braucht, um für einen Stüber Weißbrot (hittewigge) verzehren zu können, und dabei ist's ihm auch nur erlaubt, auf zwei Eichen zu sitzen, deren Stämme unten so ineinander gewachsen sind, daß sie einen natürlichen Sitz bilden.


Vgl. Norddeutsche Sagen, Gebräuche, Nr. 387; und unten Gebräuche, Nr. 86-89; Schambach u. Müller, Nr. 257 mit der Anm.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. 123. Der ewige Jude. 123. Der ewige Jude. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-BCB4-B