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Weihnachten unter der Christmesse kommt der Hopfen lang hervor, selbst im tiefsten Schnee; ebenso wird zu derselben Zeit alles Waßer zu Wein. Steinfurt.

Daß das Waßer zu Wein werde, berichtet auch unsere Sage 125; wo in der Anm. Weiteres beigebracht ist. Am Harz glaubt man, daß das in der Osternacht gefüllte Waßer zu Wein werde. Pröhle, Harzbilder, S. 61. Die Verwandlung des Waßers in Wein kommt auch am Martinsabend vor. Wolf, Beiträge, I, 46 fg. Auch in England findet sich der Glaube in Bezug auf die Christnacht, wie eine im »Mirror« angeführte Stelle aus Barnaby Googe's Translation of Naogeorgus beweist.

Then comes the day wherein the lord did bring his birth to passe,

Whereas at midnight up they rise, and every man to masse.

This time so holy counted is, that divers earnestly

Do think the waters all to wine are changed sodainly.

Diese Verwandlung des Waßers in Wein wird auf dem Glauben an die wunderbaren Eigenschaften des in der Christnacht fallenden Thaues beruhen, von denen schon Gervasius v. Tilbury (herausg. von Liebrecht, S. 2) meldet, wozu man die Anmerkung des Herausgebers S. 56 fg. vergleiche. Auf demselben Grunde beruht auch offen bar der Glaube, daß das in der Weihnacht geschöpfte Trinkwaßer sich [107] das ganze Jahr hindurch frisch erhalten solle. Im Albthale spricht der Hausvater über das in der Christnacht um 12 Uhr geschöpfte Waßer die Worte: »Heili wag, heili wag, Glück ins Haus, Unglück hinaus!« Montanus, S. 12.