[216] Anhang.
Märchen, zum größern Theil in der Grafschaft Mark gesammelt von Fr. Woeste.

[217]

[218] 1. Die beiden Brüder und die Zauberin am Glasberg.

Iserlohn.


Der w իen måll twäi bråiers, dä sätten sik op iäre piärre un rïen int lant. Unnerwiäges kwæmen se üäwer 'ne brügge, då stont 'n dicken beåum an, in diän stak jäider sin mess. Dann se sächten: »Villichte bliffi nit lange mär binäin; dann könn-vi an den messen saihen, of äinen van ues deåut es: biäm sin mess rosterich wärt, dai hiät sin liäwen låten maüten.« Et diuërde nit lange, då kwæmen se op 'ne steïe, bå twäi wiäge sik schedden. Då räit de äine rächts, de annere links. De öllste kwam intleste an 'n glasernen biärch, då sat unnen 'n weïf, dat frågede hai fräch: »Bat dau i då?« – »Åh mann«, sach se met 'ner huilerigen stemme, »ik saüke mi 'n par stuikskes.« Op ens sunk 't piärt bit üäwer de knai in de ærde. Då sach 't weïf: »Heïr, mann, hett i 'n par raügeskes, då slått 't piärt met, dann gäit et weïer 'riut.« Hai niemt de raugen un slätt 't piärt üäwer'n rüggen, då sinket et ganss met iäm in de ærde, un hai gäit deåut. Dat weïf åwwer tuiht 'ne weïer 'riut un liet 'ne in 'n sark. Nå iätliken dagen [219] kært de jüngeste breåuer üm un küemt weïer an de brügge. Heïr tuiht 'e sin breåuers mess heriut un findt, dat et rosterich es. Då ritt hai den selftigen wiäch, diän de annere rïen was, küemt eåuk an den glasernen biärch un suiht dat weïf då sitten. Hai fråget nu ganss üärntlik: »Frau, bat dau i då?« – »Åh mann«, siet se, »ik saüke mi 'n par stuikskes.« Seåu at se dat siet, gäit ok seïn piärt met iäm bit üäwer de knai in de ærde. »Heïr, mann«, siet 't weïf, »hett i 'n par raügeskes, slått 't piärt unnerm balge hiär, dann gäit et weïer 'riut.« Hai daüt dat, un et gerätt. Niu fråget hä: »Frau, wietet i nit, bå min breåuer bliewen es?« – »Jå«, siet se, »då genten liet 'e im sarke.« Hä gäit derhen un findt 'ne. Då siet 't weïf: »Heïr, mann, hett i 'n par flässkes; wann i drai druåpen iut dem äinen eme deåuen op de buårst fallen lått, dann wärt 'e weïer lebendich; drai druåpen iut dem annern maket 'en lebendigen deåut.« Hai schüddet fårtens drai druåpen op sinen deåuen breåuer, un dai bekritt sik weïer. Niu maket 't weïf ok noch, dat se 't piärt weïer kritt. Op dat ritt se te heåupe futt. Unnerwiäges maut de jüngeste måll afsteïgen un daüt de flässkes so lange sin breåuer in verwar. Dai åwwer maket sik beï 'ne, niemt das flässken taum deåue un gütt drai druåpen op iän. Män bålle besinnt he sik un denket: »Et es jå din breåuer; du woss 'ne weïer int liäwen brengen.« Dat daüt 'e. Niu ritt de äine hott, de annere har. De jüngeste küemt antleste an 'ne brügge, då suiht 'e 'nunbändich greauten fisk imme water,dai liet: »Hauch mi in stücker, hange äint uåwen in diän huålen beåum, dä anner brügge stäit, äint midden 'rin, un äint lech unnen an de wuårtel.«[220] So drå at hai dat dån hiat, stäit 'n prinz vüär iäm, dai danket iäm, dat hä 'ne erlåiset hädde, un niemt 'ne met taum küeninge, sime var.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Zweiter Theil. Anhang. 1. Die beiden Brüder und die Zauberin am Glasberg. 1. Die beiden Brüder und die Zauberin am Glasberg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C11C-E